200 Jahre Bibliothek in Limburg
Geschichte und Gegenwart
Die Diözesanbibliothek entstand 1829, nur wenige Jahre nach Gründung des Bistums Limburg. Das Bistum hatte Buchbestände aus in der Säkularisation aufgelösten Klöstern der Region erhalten, die in dieser Bibliothek zusammengeführt wurden. Dazu kamen im Lauf des 19. und 20. Jahrhunderts Nachlässe von Limburger Bischöfen und Geistlichen sowie sonstigen Gönnern. Als Bibliothekare fungierten zunächst Geistliche, meist nebenamtlich die Subregenten des Limburger Priesterseminars.
Nach dem Tod des letzten dieser "geistlichen Bibliothekare" verwaiste die Diözesanbibliothek für etwa 40 Jahre. In dieser Zeit wurden einige weitere Bibliotheken in Trägerschaft des Bistums gegründet, um dem Bedarf an aktueller theologischer Literatur zu genügen.
2015 fusionierte die alte Diözesanbibliothek - seit 2003 unter Leitung einer als Bibliothekarin ausgebildeten Theologin - mit einer dieser neueren Bibliotheken. So kommt es, dass die Diözesanbibliothek heute aus zwei Teilen besteht:
- Der Altbestand besteht aus etwa 60.000 Bänden, der größte Teil ist vor 1900 erschienen. Es finden sich aber auch zahlreiche Bände des 16. bis 18. Jahrhunderts. Vertreten sind hier vor allem die verschiedenen theologischen Disziplinen; aber auch schöne Literatur, Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften sind vorhanden. 370 Inkunabeldrucke (Drucke, die in den ersten Jahrzehnten nach der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um etwa 1455 bis 1500 entstanden sind) bilden das besondere Schmuckstück der Sammlung.
- Der aktuelle Bestand umfasst etwa 40.000 Bände, die aus der Zeit des II. Vatikanischen Konzils bis heute stammen. Hier gibt es vor allem die Fächer der praktischen Theologie wie Liturgiewissenschaft, Kirchenrecht und Predigtkunde (Homiletik).
Die Diözesanbibliothek sammelt heute Sekundärliteratur zum Altbestand, wozu auch Übersetzungen der ja meist lateinischen Werke gehören, regionale Kirchengeschichte und aktuelle Theologie.